Als Jugendlicher auf alle Fälle, die Originale erlaubte das Budget nicht unbedingt.

Aber trotzdem fühlten wir uns wie die originalen Blues Brothers und sahen auch genau so gut aus.


Der frühe Drogentod von Schauspieler John Belushi war ein Schock für die Fanszene.

Das die Blues Brothers fast komplett im Film ihre Brillen aufhaben lag auch daran, die Drogenabhängigkeit von John Belushi zu verdecken.

Für die eine Szene, in der er die Brille abnimmt, musste er auf Verlangen des Produzenten eine Woche lang jede Art von Drogen absetzen.

Computerspieler glauben halt genau wie normale menschliche Wesen, immer weniger Zeit zu haben.

Man möchte schnelle Spielhilfen und nicht lange umständlich suchen oder sogar mit anderen kommunizieren müssen.

Geht ja alles von der Spielzeit ab und die möglichen Entzugserscheinungen bei zu langen Spielpausen sind nicht zu unterschätzen.

In den Foren bleiben dann halt noch die ganz Harten so wie wir in kleinen verschworenen Gemeinschaften.

Heute kaum mehr vorstellbar, das es schon Computerspiele vor dem Internet gab.

Da glühten dann die Telefone und man rief Freunde an, wenn man im Spiel nicht weiterkam, auch nachts um 3.

Oder man war sogar gezwungen sich zum Spielen persönlich zu treffen und bei gemütlichem Essen und Trinken und was das Leben sonst noch bietet, gemeinsam viele schöne Stunden zu verbringen, um alle wichtigen Dinge des Lebens und der Spielewelt zu erörtern, wärend man nebenbei mit Zak Mc Kracken die Ausserirdischen besiegte oder mit einem kleinem Hamster den retteten Hafen (hoffentlich mit Ausweis) erreichte.

Da war man noch eine gesellschaftlich hoch angesehene bedeutende Person, wenn man wichtige Spieletips kannte und es nicht nur 3 Klicks bedurfte sie sich im Netz schnell selber zu holen.

Moin !

Vor allem wir wollten auch gar nicht ein Spiel an einem WE durchzocken, sondern längerfristiger Spass war wichtiger.

Das war noch ein Relikt aus der vordigitalen Zeit, als man sich zu Spieleabenden traf, um gemeinsam Brettspiele zu spielen und auch die Kommunikation dazu gehörte.

Anfangs haben wir das bei Computerspielen 1:1 übernommen und die Spiele waren Beiprogramm zum geselligen Abend.

Abwechselnd sassen wir gespannt vor einem Gerät (LAN Partys gab es da noch nicht) und spielten oder übertrafen uns mit "schlauen" Kommentaren, was der an der Tastatur Sitzende gefälligst zu tun hatte.

Auch waren die meisten Spiele noch gar nicht darauf ausgelegt sie schnellstmöglich einmalig durchzuspielen.

Ohne Internethilfen kamen es schon mal leicht vor, das wir an manchen Stellen bei Adventures tagelang hingen und man verzweifelt im Bekanntenkreis, Schule oder Arbeit jemanden suchte, der einem weiterhelfen konnte.

Selbst für TR I brauchten wir so insgesamt fast 3 Monate, weil wir uns nur unregelmäßig trafen, dann aber auch meist "richtig bei der Sache."

Wir waren also genauso ehrgeizig wie die Spieler heute, aber es war noch nicht dieser selbstauferlegte Druck da, ein Spiel schnell durchzuzocken, um das nächste anfangen zu können.

Da setzen sich ja leider viele so unter Druck, das man denken könnte, das Vollenden von möglichst vielen Computerspielen wäre existenziell wichtig für das eigene Leben und keine nette enspannende Erweiterung zum Alltag.

Computerspielen sollte einfach Spass machen und wie weit der Ehrgeiz da bei einem geht, muss jeder für sich selber wissen.

Ab und zu ist es ja auch mal richtig befreiend.

Es darf halt nur nie zum Zwang oder gar Sucht werden und unser Alltagsleben nicht mehr beeinflussen, als wir es eigentlich wollen.

Da ist Computerspielen nicht anders wie andere schöne Dinge des Lebens - auf das Maß kommt es an.

Oft nicht einfach, denn die Spieleindustrie versucht natürlich aus verständlichen Gründen, ihre Schäflein bei sich zu behalten und lockt uns mit Trophäen und Boni (für weitere Spiele) und kitzelt an unserem Selbstwertgefühl.

Zudem sind Spiele heute extrem leicht zugänglich und viele Menschen sind von Technik und/oder Parallelwelten angezogen.

Das war bei den ersten Videospielen nicht anders, denn sie waren für ihre Zeit genauso revolutionär wie die heutigen Computerspiele der jeweils neuesten Generation.
Auch Tetris konnte süchtig machen.

Raus aus dem Alltag - rein in eine ungeahnte, sonst unerreichbare Welt bzw. Phantasiewelt, in der wir faszinierende Fähigkeiten besitzen und als Person meist von hoher Bedeutung sind oder uns zumindest besser und freier fühlen, als in unserer eigenen realen Haut.

Ich freue mich, wenn ich ein Spiel auf hohem Schwierigkeitslevel schaffe, aber erstens ist "schwer" sehr relativ, denn man will ja die Spieler nicht entmutigen, wenn sie schon bei "normal" Schwierigkeiten hätten und zweitens setzte ich mir da irgendwann ein (Zeit)limit und habe notfalls kein Problem einen Gang herunterzuschalten, wenn ich nicht weiterkomme.

Habe mich beim Spielen schon geärgert, das ich Rise nicht im ich glaube "Überlebensmodus" geschafft habe, aber es inzwischen verkraftet.

So gesehen sind viele Spieler heute nicht zu ehrgeizig, sondern eher Zwängen unterworfen, ein Spiel zu 100% zu beenden, auch wenn sie dies durch Hilfen und eher nicht durch eigenen Tatendrang und Raffinesse erreichen.

Der eigentliche Sinn vom "Spielen" wird mir da zu sehr zurückgedrängt, wenn dies dauerhaft geschieht.

Ich habe die Zeitspiele in TRA geliebt und auch irgendwann alle geschafft gehabt.

Manche gingen ja ca. 1 Stunde - was war das für eine Freude, wenn man da nach 59,9 Minuten den entscheidenden
Fehler machte und alles umsonst war, weil die Zeit um 2 Sekunden nicht reichte.

Die Zeit war generell knapp bemessen und man musste die Level schon sehr genau kennen, um Erfolg zu haben.

Diese Zeitherausforderungen haben mich schon gereizt und mich über Jahre immer wieder beschäftigt.
Jetzt kann ich wieder ruhiger schlafen, auch wenn mir schon berichtet wurde, ich würde noch ab und zu völlig hektisch nachts mit Wurfhaken und Doppelpistolen durch Kiels Innenstadt laufen.

Sollte mich nicht beunruhigen und wird mit dem Spiel wohl eher nichts zu tun haben.

Auch das Artefakt im Flammenraum an dem sich einfahrenden Turm fand ich gut gelungen und recht schwer zu erreichen.

Bin ja eigentlich eher der "gemütliche" Spieler, aber so etwas gefällt mir und hat insgesamt den Wert von TRA für mich ziemlich gesteigert.

Am schönsten sind abwechslungsreiche Herausforderungen, die Mal den Kopf und mal die Hände oder Beides fordern und dessen Gelingen nicht zu sehr auf Zufall beruht.

Ich gehe manchmal in Gedanken Level der TR Classics in Gedanken durch, um mich entweder mental abzulenken oder einfach die Zeit zu vertreiben, wenn ich irgendwo auf irgendetwas warten muss.

Dabei kann man sowohl schön vom Alltag abschalten, als auch sein Gedächtnis fordern.

Und das beste daran ist, das ich im Gedankenspiel nie beim Springen danebenlange, in einer Stachelfalle lande oder von Löwen gefressen werde - ganz ähnlich wie im richtigen Spiel.

Hilfe durch Bugs könnte man ja auch ignorieren (auch wenn es schwerfällt), denn sie gehören genauso wenig zum Spiel wie Cheats.

Da kann man ja gleich den Autopiloten einschalten und sich freuen, wenn sich das Spiel von allein spielt.